aus der Heilbronner Stimme vom 14.2.2023

von Wolfgang Seybold

Humor und Witz präsentiert

Winterfeier des Sängerbunds widmet sich mit einem Augenzwinkern dem Dialekt und dem Wesen der Schwaben

Rund 300 Gäste verbrachten bei der Winterfeier des Sängerbundes Flein in der Kulturhalle Flina einen unterhaltsamen Sonntagnachmittag im Zeichen der schwäbischen Mundart. Unter dem Motto „Alles außer Hochdeutsch“, bekannt als Teil des früheren Slogans des Ländles, stand eine ausgiebige, humorige und witzige Betrachtung des heimischen Dialekts in Gesang und Wort im Mittelpunkt.

Der Männerchor, der Projektchor Flinharmoniker und das Ensemble Fleiner Tonart servierten unter dieser Überschrift einen bunten Liederstrauß mit alten und neueren Titeln, die fast alle in der schwäbischen Mundart geschrieben wurden. Zwischen den Gesangsbeiträgen streute Horst Münzing, Vorsitzender des Fleiner Heimatvereins, einen „Exkurs ins Schwäbische“ mit hintersinnigen Texten rund um die Mundart ein.

Den musikalischen Reigen eröffneten der Männerchor und die Flinharmoniker mit dem Lied „Grüß euch Gott“ in echt schwäbischer Manier. Unter der Leitung ihres Dirigenten Roland Gärtner, der die Sänger auch am Klavier begleitete, riet der Chor mit dem Titel von Hannes Wader „Gut,wieder hier zu sein“, nun alle Sorgen und Ängste beiseite zu legen. Die Stimmung in der Kulturhalle stieg mit jedem der schwungvoll vorgetragenen Liedern aus dem Schwabenland. „Ei du Mädchen vom Lande, wie bist so schön“, „Bin i net a Bürschle“ und „I wenn i Geld gnua hätt“ regten zum Mitsingen und Mitsummen an. Mit guter Laune, die sich auf das Publikum im Saal übertrug, sang der Männerchor das Lied „Stäffele nuff, Stäffele ra“. In seinem „Exkurs ins Schwäbische“ beleuchtete Horst Münzing die schwäbische Mundart: Zuerst stellte sich die Frage, ob die Fleiner überhaupt Schwaben seien. Der Moderator fand einen Kompromiss, dass die Fleiner im schwäbisch-fränkischen Übergangsgebiet lebten. Zur Einführung gab es einfache Begriffe wie „bäbbich“, „gell, do glotsch“ und „no net hudla“. Dass es bei den Schwaben kein „Bein“ gibt, sondern dass der „Fuß“ von den Zehen bis zur Hüfte reicht, war allseits bekannt. Schwäbische Lebensweisheiten wie „Von de Reiche kansch spare lerna“ lockten beim Publikum Schmunzeln und zustimmendes Nicken hervor.

Die Flinharmoniker brachten mit dem Titel „Mir im Süden“ ein Loblied auf die Errungenschaften des Ländles aus. Eine Homage an den schwäbischen Liedermacher Wolle Kriwanek sang das Ensemble mit „Gugug, i han a Ufo g’säh“ und „Reggae, reggae di uf“. Mit einem satirischen Augenzwinkern auf den Slogan „The Länd“ wurde der bekannte Countrysong „This Land is my Land“ von Horst Münzing umgedichtet: „Des Länd isch dei Länd“, sangen die Flinharmoniker. Unter der Leitung seiner neuen Dirigentin Tabea Raidt setzte das Ensemble Fleiner Tonart das Programm der Winterfeier mit internationalen Songs fort. Der gesellige Liedernachmittag klang mit Liedern zum Mitsingen gemütlich aus.

Der Sängerbund Flein lädt sehr herzlich zu seiner traditionellen Winterfeier ein.

• Sonntag, 12. Februar 2023
• 15.30 Uhr 
• in der Kulturhalle Flein

Die drei Chöre des Sängerbunds (Männerchor, Flinharmoniker und Fleiner TonArt) bieten ein unterhaltsames und abwechslungsreiches Programm. Freuen Sie sich dabei vor allem auf allerlei Schwäbisches unter dem Motto "Mir im Süden - Alles außer Hochdeutsch".  Der Männerchor und die Flinharmoniker singen alte und neue schwäbische Lieder, in denen auch manche Überraschungen versteckt sind.

Zum ersten Mal in der Öffentlichkeit präsentiert sich die TonArt mit ihrer neuen Dirigentin Tabea Raidt.

Neben den musikalischen Darbietungen erwartet die Besucher natürlich auch Kaffee und Kuchen, Vesperteller, Fleiner Weine und andere Getränke aller Art.

Der Sängerbund freut sich auf Ihren Besuch, der Eintritt ist frei.